Sonntag, 8. Januar 2012

Knapp ein halbes Jahr später sitze ich hier nun. Ich habe es geschafft. Ich habe mich selbständig gemacht. Warum? Ich wollte meine eigene Chefin sein, mir meine Flexibilität bewahren und mehr in der Nähe meiner Tochter sein. Es gibt doch das Sprichwort: Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht - so hatte ich mich seit einer Weile bei meinem alten Arbeitgeber gefühlt - die innere Freiheit war mir abhanden gekommen. Jetzt habe ich sie zurück erlangt, auch wenn die Selbständigkeit eine Herausforderung sein wird. Die Freiheit ist ein schönes Gefühl: Ich kann meinen Terminplan selbst bestimmen und muss nicht immer parat sein, wenn der Chef oder die Chefin es will.

Es erfordert eine Menge Geduld und Kraft, als Mutter angestellt zu sein. Die Schweißperlen waren bereits auf ihrem Weg, wenn es hieß, der Termin ist auf 17 Uhr verlegt oder Sie müssen am Samstag zur Veranstaltung. Wie lasse ich mein Kind abholen, wen kann ich anrufen, Stress pur...Ich hatte zwar das Glück, in der Nähe meine Schwiegereltern zu haben, aber diese waren auch nicht immer da...

Als Selbständige werde ich sicherlich auch diese Herausforderungen meistern müssen, aber das Gute ist, ich weiß, dass ich es ganz allein für mich und meine Familie tue und nicht ausgenutzt werde.

Wenn nun meine Tochter beim Einschlafen fragt, Mama bist Du am Computer, sage ich wieder "Ja", aber in einem überzeugteren Ton.